Bustee Welfare Centre (BWC)

Die Vision und Menschlichkeit von Shiela Davar

Alles begann in den späten 60er Jahren, als Shiela Davar beschloss, etwas gegen die unsagbare Not der Straßenkinder von Kalkutta zu tun, zumal es damals kaum Hilfsorganisationen gab. So verteilte sie in ihrem Garten Milch und andere Lebensmittel, bald auch für Mütter und schwangere Frauen. Überdies aktivierte sie unermüdlich Bekannte und Institutionen für ihr Vorhaben.

BWC-Gründerin Shiela Davar

Doch das war erst der Anfang. Shiela Davar erkannte, dass die einzig nachhaltige Hilfe für diese Kinder in der Vermittlung von Bildung besteht. Das allein bietet eine Chance auf eine Zukunft, auf ein besseres Leben. Ihre Vision einer Schule für Slumkinder nahm rasch Gestalt an. Zuerst in Räumen, die ihr vom indischen Goethe Institut (Max-Müller-Bhavan) zur Verfügung gestellt wurden. Aus diesen bescheidenen, aber engagierten Anfängen entstand schließlich das Bustee Welfare Centre.

Dank Shiela Davars Entschlossenheit, ihres Charismas und ihrer weitreichenden Verbindungen in Kalkutta stellte sie ein Netzwerk auf die Beine, das sich konstant weiterentwickelte. Nach und nach konnten eigene Gebäude erworben werden, kamen ehrenamtliche Mitarbeiter hinzu, wurden Lehrer eingestellt und die Zahl der geförderten Kinder stetig erhöht. Immer eng an den Bedürfnissen der bustees ausgerichtet, entwickelte sich das BWC zu einem angesehenen und effizienten Netzwerk.

Shiela Davar starb 1997, aber ihre Kraft und ihr Optimismus sind noch heute im BWC lebendig. Ihre Tochter Rita Müller-Davar, Begründerin der Kinderhilfe Indien e.V., trat die Nachfolge an und tat viel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien. Heute leiten ihr Bruder Gautam Singh Davar und ein Stiftungsrat das BWC.